Land soll Lizenzvertrag der luca App kündigen.


Zum heutigen Austausch zur Weiternutzung der luca App unter Beteiligung von Kritikern, Betreibern und Vertretern verschiedener Gesundheitsämter, sagte der digitalisierungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Daniel Karrais,:

 

„Die ursprüngliche Intention, die Zettelwirtschaft in der Gastronomie komfortabler zu gestalten, ist inzwischen hinfällig, weil sich die Nachverfolgung mittlerweile ganz anders gestaltet. Der Mehrwert der luca-App ist damit nicht mehr gegeben. Der Einsatz von Tracing-Apps und Check-In-Funktionen bietet prinzipiell einen wertvollen Beitrag zur Reduktion des Infektionsgeschehens. Aber die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme muss jetzt überprüft werden, vor allem, wenn sie mit hohen Lizenzgebühren wie bei der luca-App verbunden sind. Hinzu kommt, dass Daten aus der luca-App mittlerweile nur noch in gesonderten Fällen von Gesundheitsämtern genutzt werden, Daten offenbar aber mittlerweile zu anderen Zwecken als zur Pandemiebekämpfung genutzt werden oder dies zumindest versucht wird. Vor dem Hintergrund des geringen Nutzens von luca, ist es das Datensicherheits-Risiko nicht wert, die App weiter zu nutzen.“

 

Jochen Haußmann, als gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt:

„Die heutige Veranstaltung des Sozialministeriums hat sehr deutlich gemacht, dass die Gesundheitsämter die luca-App kaum noch sinnvoll nutzen können. Die nötigen Funktionen der Kontaktnachverfolgung bietet auch die Corona-Warn-App (CWA), für deren Fortentwicklung die MPK wie auch heutige Experten plädieren. Beim aktuellen Infektionsgeschehen ist eine digitale Kontaktpersonennachverfolgung durch die luca-App nicht mehr angebracht. Selbst aus dem Sozialministerium heraus hält man die Kontaktpersonennachverfolgung in der Gastronomie für nicht mehr zwingend erforderlich. Wir fordern die Landesregierung daher auf, den Vertrag für die luca-App nicht zu verlängern.“

 

Gemalte Strichmännchen und ein gemalter Virus auf Papier liegen auf einem Tisch verstreut

Übergangsfristen für neue Statusregeln notwendig.


In den fachlichen Vorgaben des Robert-Koch-Institutes wurde die Dauer des „Genesenenstatus“ bei einer Corona-Infektion von 6 Monaten auf 90 Tage reduziert (bezogen auf den Zeitraum seit dem Datum der Abnahme des positiven Tests). Die FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag reagiert mit Unverständnis:

 

Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher, sagt dazu:
“Die immer neuen, kurzfristigen Regeln sind Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr zu erklären. Wenn das RKI ohne jeglichen Vorlauf von einem auf den anderen Tag neue Kriterien für den Impfschutz beschließt, schürt das zurecht das Unverständnis in der Bevölkerung. Wenn Genesene nun schon nach 90 statt wie bisher 180 Tagen ihren Status verlieren und nun eine Impfung mit dem Wirkstoff von Johnson&Johnson quasi über Nacht für die Grundimmunisierung nicht mehr ausreicht, erhöht das nicht unbedingt die benötigte Impfakzeptanz. Gleichzeitig kann man in der Schweiz seinen Genesenstatus mittels Antikörpernachweis bzw. positivem PCR-Test auf bis zu einem Jahr ausweiten, weil dort anerkannt wird, dass eine überstandene Covid-Erkrankung so lange immunisieren kann. Es ist auch in Zeiten von Omikron kaum zu vermitteln, dass solche Regelungen übers Wochenende beschlossen werden und es dafür keinerlei Übergangsfristen gibt.”

 

Der Fraktionsvorsitzende, Dr. Hans-Ulrich Rülke, ergänzt:

“Diese Schnellschüsse passen nicht zu den Aussagen des Bundesgesundheitsministers. Lauterbach hat als Ziel klar 3 Impfungen ausgegeben. Wenn nun aber Genesene nach nur drei Monaten nicht mehr von den G-Regeln umfasst sind, was folgt daraus für die Geimpften? Wie will man logisch erklären, dass eine im Januar 2022 mit Corona infizierte und genesene Person im April schon nicht mehr unter die Ausnahmeregelung fällt und auf der anderen Seite eine Booster-Imfpung aus dem September noch immer gültig ist? Dieses Konstrukt ist massiv unlogisch und niemandem zu vermitteln. Diese Hau-Ruck-Aktion hat für Unternehmen und Beschäftigte sowie die Bevölkerung im Land große Auswirkungen.”

Impfung einer Person

Große Herausforderungen bei Versorgung.


Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, sagt zur aktuellen Corona-Situation in Pflegeheimen und dem heutigen Bericht des Gesundheitsministers Lucha dazu:

 

„Die einrichtungsbezogene Impfpflicht kommt und das Land befindet sich in völliger Unkenntnis. Erst jetzt wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Datenlage zur Impfquote in Einrichtungen ist völlig heterogen. Es ist völlig unklar, ob die bisher Ungeimpften unter Bewohnenden und beim Personal tatsächlich impfunwillig sind oder einfach bisher kein zeitnahes Angebot bekommen haben. Ich fordere von Minister Lucha mehr Klarheit über die Impfsituation Beschäftigter von Alten- und Pflegeheimen – und zwar bevor die einrichtungsbezogene Impfpflicht kommt. Dabei sollte er sich ein Beispiel am Krisenstab der Bundesregierung nehmen.

 

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht zeigt bereits die großen Herausforderungen, vor der wir stehen bei der Versorgung der Bewohnenden. Schon dabei sehen wir, dass die Impfquote zu wünschen übriglässt. Wenn die Frist im März kommt, werden Träger ganze Heime schließen. Das Ministerium spielt hier auf Zeit, dass Berufsverbote nicht mit sofortiger Wirkung ausgesprochen werden. Minister Lucha soll dies zur Chef-Sache machen und zügig klären, wie die sich dann zuspitzende Personalsituation abgemildert werden kann.“

Minister Lucha muss jetzt eine differenzierte Impfoffensive mit Booster-Impfungen starten.


Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher, sagt angesichts der verhältnismäßig geringen Quoten bei Booster-Impfungen in Alten- und Pflegeheimen:

„Die Vorfälle in verschiedenen Alten- und Pflegeheimen zeigen, dass noch lange nicht alle Möglichkeiten, einen flächendeckenden Impfschutz herzustellen, ausgeschöpft sind. Es braucht von Seiten des Sozialministeriums noch mehr zielgenaue Bemühungen, gerade die vulnerablen Bevölkerungsgruppen mit Booster-Impfungen zu versorgen. Minister Lucha muss sich endlich das Thema zu eigen machen und jetzt eine differenzierte Impfoffensive mit Booster-Impfungen starten, um gerade Alten- und Pflegeheime bei den Impfungen unterstützen. Ein nachträglicher Appell reicht hier nicht aus.“

Jochen Haußmann

Für die Verbesserung der Kontrollen der 3G-Regel zum Schutz vor Corona in Fahrzeugen des Öffentlichen Nahverkehrs stellt das Land den Verkehrsbetrieben zusätzliches Geld für Sicherheitspersonal zur Verfügung. Das findet zwar die Unterstützung der FDP/DVP-Fraktion, allerdings fordert die Fraktion eine Verbesserung des Infektionsschutzes auch durch obligatorische FFP2-Masken im ÖPNV:

Der verkehrspolitische Sprecher, Christian Jung, dazu:

„Es ist zu begrüßen, dass das Land zusätzliches Sicherheitspersonal im ÖPNV finanziert, um die Verkehrsunternehmen für die Einhaltung der Corona-Verordnung zu unterstützen. Für mich ist es aber unverständlich, weshalb das Land keine FFP2-Maskenpflicht im ÖPNV vorschreibt, wie das die FDP-Landtagsfraktion Anfang Dezember gefordert hatte.

Mit der neuen Corona-Verordnung soll in Innenräumen eine FFP2-Maske oder vergleichbare Maske getragen werden. Eine logische Konsequenz wäre deshalb eine vergleichbare Regelung im ÖPNV. Dafür empfehlen wir, dass das Sicherheitspersonal bei den Kontrollen in den kommenden Tagen auf Kosten des Landes eine FFP2-Maske zur Verfügung stellen soll, wenn Fahrgäste keine korrekte Maske tragen. Mit dieser Geste dürfte eine schnelle Umsetzung dieser sehr wichtigen Maßnahme erreicht werden.

Der gesundheitspolitische Sprecher, Jochen Haußmann, ergänzt erläuternd:

Die FFP2-Maske bietet einen großen Schutz vor einer Corona-Infektion und ist deshalb gerade im ÖPNV ein sehr wichtiges Element zum Schutz der Fahrgäste.

Neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit der FFP2-Masken vor einer Corona-Infektion liefert eine aktuelle Studie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Die Studie zeigt, dass FFP2-Masken sehr gut schützen. Im Umkehrschluss ist die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus ohne eine solche Maske erheblich. Sogar drei Meter Abstand schützen nicht. Selbst bei dieser Distanz dauert es keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft eines Corona-infizierten Menschen steht, mit fast 100-prozentiger Sicherheit ansteckt. Wenn beide gut sitzende medizinische –  oder noch besser: FFP2-Masken -tragen, sinkt das Risiko drastisch. So hoch das Infektionsrisiko ohne Mund-Nasenschutz auch ist, so effektiv schützen medizinische oder FFP2-Masken. Die Göttinger Studie untermauert, dass FFP2- oder KN95-Masken infektiöse Partikel besonders wirkungsvoll aus der Atemluft filtern – vor allem, wenn sie an den Rändern möglichst dicht abschließen. Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille. Sitzen ihre Masken schlecht, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion auf etwa vier Prozent. Tragen beide gut angepasste OP-Masken, wird das Virus innerhalb von 20 Minuten mit höchstens zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit übertragen. Deshalb ist es notwendig, den Einsatz von FFP2-Masken zu verbessern.

Jochen Haußmann

Probleme für Medizinproduktehersteller sind seit Jahren bekannt

 

Gesundheitsminister Lucha spürt Rückhalt durch die Gesundheitsministerkonferenz im Bereich von Medizinprodukten, insbesondere in Nischenbereichen. Dazu sagt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann:

 

„Einmal mehr werden Minister Lucha und die gesamte Landesregierung viel zu spät aktiv. Ich habe bereits vor Jahren im Hinblick auf die Europäische Medizinprodukteverordnung (MDR) klar Alarm geschlagen. Außer den üblichen jovialen Beschwichtigungen war wenig zu vernehmen. Offenbar hat Minister Lucha erst durch die Corona-Pandemie die Problematik der Versorgungssicherheit mit sicheren Medizinprodukten erkannt. Diese Erkenntnis kommt zu spät – viel zu viel Zeit verstrich. Bereits 2018 und 2019 hat die FDP-Fraktion auf diese Problematik hingewiesen, passiert ist so gut wie nichts.

 

Für mich war die negative Entwicklung insbesondere für unsere innovativen Medizintechnikunternehmen klar vorhersehbar. Es ist schade, dass erst jetzt die Dynamik an Fahrt gewinnt. Aber besser spät als nie.“

 

Hinweis: Die genannten Initiativen sind wie folgt abrufbar

https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/3000/16_3668_D.pdf

https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/5000/16_5782_D.pdf

Jochen Haußmann

Amt des Bürgerbeauftragten aus Sicht der FDP überflüssig.


In der Beratung des Haushalts des Landes Baden-Württemberg wird auch der Etat des Landtags selbst beraten. Darin enthalten auch die Mittel für die Stiftungen zur politischen Bildung und die Stelle der Bürgerbeauftragten.

Dazu spricht von der FDP/DVP-Fraktion der Parlamentarische Geschäftsführer und stv. Fraktionsvorsitzende Jochen Haußmann.

Er stellt fest, dass sich der Fleiß der Abgeordneten in Zahlen ausdrücken lässt. So sei Ende November die Zahl der Anträge um 22 Prozent angestiegen im Vergleich zur vorherigen Legislaturperiode.

Die Landeszentrale für politische Bildung und die politischen Stiftungen bezeichnet Haußmann angesichts der gesellschaftlichen Auseinandersetzung um politische Themen als „nie so wichtig wie heute“. Es sei von zentraler Bedeutung für das friedliche demokratische Gemeinwesen, „Gedankengut der freiheitlichen demokratischen Staatsordnung im Bewusstsein der Bevölkerung zu fördern und zu festigen“, wie Haußmann ausführt, „dabei in der heutigen Zeit natürlich auch auf technisch neuen Wegen, also mit digitalen Formaten“.

Trotz der weitgehenden Einigkeit im Hohen Hause benennt Haußmann allerdings auch einen Dissens mit den Regierungsfraktionen: „Wir sind nicht einig mit einem eigenen Amt des Bürgerbeauftragten“, so Haußmann, „als Fraktion der Freien Demokraten sind wir der Meinung, dass wir bereits 154 Bürgerbeauftragte haben, nämlich die Abgeordneten selbst Im Sinne eines sorgsamen Umgangs mit Haushaltsmitteln sind diese Stellenerhöhungen nicht zu rechtfertigen“.

Abschließend erinnert Haußmann daran, dass Baden-Württemberg im kommenden Jahr das 70-jährige Gründungsjubiläum feiern wird. „Das ist ein Jahr der Erinnerung an Persönlichkeiten der ersten Stunde wie Reinhold Maier und Elly Heuss-Knapp, aber auch an frühere Kolleginnen und Kollegen, die ihren Einsatz für Demokratie verfolgt oder umgebracht wurden, wie der von den Nazis ermordete württembergische Staatspräsident Eugen Bolz oder die badische Abgeordnete und Frauenrechtlerin Marie Bernays, die unter dem Hitlerregime entrechtet und entwürdigt wurde.

„Auch aus diesem Grund brauchen wir stets einen handlungsfähigen und demokratiefesten Landtag. Wer jetzt anlässlich der Corona-Politik von Diktatur spricht, der weiß nicht, wovon er spricht und hat nichts aus unserer Geschichte gelernt. Wir hatten in diesem Jahr zwei wichtige demokratische Wahlen in Land und im Bund. Gewählte Parlamente entscheiden letztendlich über Politik. Das mag einem gefallen oder man mag mit den Verordnungen hadern, aber mit einer Diktatur hat das nichts zu tun. Dass dies so bleibt, dafür setzen wir uns an sieben Tagen in der Woche ein“, so Haußmann abschließend.

 

Informationen, Schutzmöglichkeiten, medizinische Behandlung und Unterstützung sind weiterhin unerlässlich.


Zum heutigen Welt-Aids-Tag, der im Jahr 2021 unter dem Motto „Ungleichheiten beenden. Aids beenden. Pandemien beenden.“ stattfindet, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag Jochen Haußmann:

 

„Der Welt-Aids-Tag ruft eindrücklich in Erinnerung, dass es nicht nur die Corona-Pandemie gibt. Seit Jahrzehnten belastet das HI-Virus die Betroffenen und die Gesellschaft, führt zu Ausgrenzungen und Stigmatisierungen. Zum großen Glück sind durch den medizinischen Fortschritt Todesfälle vermeidbar geworden. Dennoch ist es sehr wichtig, weiterhin mit Nachdruck Prävention und Aufklärung zu betreiben. Und es braucht Zugang zu den Therapie-Angeboten. Ich verstehe den Tag heute auch so, dass ein waches Augenmerk auf den Schutz vor übertragbarer Krankheiten – und heute am Welt-Aids-Tag insbesondere auf Geschlechtskrankheiten – gerichtet wird. Ich begrüße es sehr, dass die neue Bundesregierung ein Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit am Bundesministerium für Gesundheit einrichten wird.“

Impfung einer Person

Lucha stellt eigene Verordnung infrage.


Zur Meldung, wonach der Grüne Gesundheitsminister noch in dieser Woche die Wiedereinführung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite sowie der Bundesnotbremse forderte, um auf einfachem Verordnungsweg noch strengere Maßnahmen verhängen zu können, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag, Jochen Haußmann:

 

„Minister Lucha stellt mit seinen Forderungen nach einer Bundesnotbremse und der Wiederauflage der epidemischen Lage von nationaler Tragweite die eigenen Verordnungen in Frage, die die Landesregierung letzte Woche verabschiedet hat. Die Lage ist ernst, aber es sollten nicht jeden Tag neue Vorschläge in den Raum gestellt werden, die eher mehr Politikverdrossenheit produzieren, als dass sie der Pandemiebekämpfung in sachgerechtem Umfang dienen würden.

 

Ich empfehle Minister Lucha, jetzt für ein niederschwelliges und breit aufgestelltes Impfmanagement zu sorgen. Viele Menschen im Land, die sich impfen lassen wollen, stehen stundenlang in Warteschlangen und können nicht alle geimpft werden. Die Impfaktionswoche war ein erstes wichtiges Signal, ich danke allen, die sich mit besonderem Einsatz für die Impfungen einsetzen.

 

Auch sollte Lucha wissen, dass erst morgen die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts zur Bundesnotbremse veröffentlicht werden. Wer sorgfältig arbeiten will, sollte diese in jedem Fall abwarten.“

Jochen Haußmann

Kostensteigerung von 142.000 Euro nur wegen Stellenverlagerungen ins Ministerium.


Im Zusammenhang mit der ersten Beratung des Gesetzentwurfs der Landesregierung zur Eingliederung des Landesgesundheitsamts in das Sozialministerium (Drucksache 17/1077) sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Jochen Haußmann:

„Die Freien Demokraten stehen für die Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Wir stehen dafür ein, dass Baden-Württemberg ein starker Gesundheitsstandort ist. Was Minister Lucha hier vorlegt, mutet jedoch befremdlich an. Er verleibt sich das Landesgesundheitsamt vom Regierungspräsidium Stuttgart ein. Es wird aus einem Landesbetrieb wieder die Rolle rückwärts zu den Strukturen der Kameralistik gemacht. Auch wird das Landesgesundheitsamt eine bloße Abteilung im Ministerium mit voller Weisungsgebundenheit gegenüber dem Minister. Mir wäre eine starke externe Stellung lieber gewesen, die mehr Unabhängigkeit gegenüber den Launen eines Ministers bietet. Wie kann es im Übrigen sein, mitten in der Corona-Krise eine derartige Umorganisation zu machen, die erhebliche Ressourcen bindet? Es braucht jetzt volle Beschäftigung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes mit seinen originären Aufgaben und keine Umorganisations-Spielchen.

Sehr wachsam muss man zudem sein, wenn das Ministerium nun eine Gesamtkonzeption zur Öffnung des Anwendungsbereichs der Regelung, wer die Leitung eines Gesundheitsamtes übernehmen darf, erarbeitet. Für mich ist die Facharztanerkennung im Gebiet Öffentliches Gesundheitswesen als Kriterium von großer Bedeutung.

Minister Lucha bläht sein Haus deutlich auf, es gibt bemerkenswerte Gehaltssprünge bei den Leitungsfunktionen, beispielsweise von B 2 nach B 6. Das alles summiert sich auf 142.000 Euro pro Jahr. So steht es im Entwurf des Haushaltsplans. Völlig ungerührt schreibt aber das Ministerium in den Gesetzentwurf, dass die Umorganisation kostenneutral erfolge. Mit dem Personalaufwuchs im Ministerium wird kein einziges Gesundheitsamt vor Ort gestärkt. Kommt jetzt nach der Staatssekretärs-Schwemme als Auftakt von Grün-Schwarz nun die Beförderungswelle durch Eingliederungen aus RPs in Ministerien? Einen analogen Vorgang gibt es nämlich im Verkehrsministerium. Wir Freien Demokraten sagen zu einer solchen Ausdehnung des Hofstaats ein klares Nein!“

Jochen Haußmann

Im Zusammenhang mit der Forderung des grünen Gesundheitsministers Manfred Lucha, dass Pflegekräfte und andere Gruppen mit einer Impfpflicht belegt werden sollten, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im baden-württembergischen Landtag Jochen Haußmann:

 

“Mit seinem unüberlegten Vorpreschen in Sachen Impfpflicht erweist Lucha der Pandemiebekämpfung einen Bärendienst. Es wäre viel sinnvoller, dass wir das Personal in Einrichtungen mit vulnerablen Personen mit gepoolten PCR-Tests auf eine ansteckende Virenlast überprüfen. Lucha sorgt mit immer neuen Vorschlägen für größtmögliche Verunsicherung der Bevölkerung. Überlegtes und professionelles Handeln in der Pandemiebekäpfung sieht anders aus als ständig neue und unausgegorene Überlegungen zu verbreiten. Wie kann es sein, dass selbst Monate nach der Impfempfehlung für über 12-Jährige noch kein Konzept für aufsuchende Impfangebote in Schulen und sonstigen Einrichtungen gibt? Wie kann es sein, dass die Menschen stundenlang vor Impfbussen und bei mobile Zentren warten müssen und jetzt kurzfristig die Zahl der Impf-Teams mehr als verdoppelt wird? Auch war es offenkundig nicht sonderlich klug, die unentgeltlichen Tests abzuschaffen. Offenbar hat dies zu Ausweichtendenzen in Gestalt von vermehrten Treffen in Privaträumen geführt. In der jetzt laufenden Welle ist es dringend geboten, die Test- und Impfangebote klar transparent zu machen und über intelligentes Pooling die Kosten dennoch im Griff zu behalten. Ich rate Minister Lucha, nicht die Nerven zu verlieren, sondern kühlen Kopf zu bewahren. Es braucht jetzt dringend eine deutliche Aufstockung der mobilen Impfteams.”

Jochen Haußmann

Zur Meldung, wonach der Gemeindetag sowie Mediziner sich gegen eine Reaktivierung der Impfzentren ausgesprochen hätten, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion. Jochen Haußmann:

 

“Eine Wiederinbetriebnahme der Kreisimpfzentren erachte ich nicht für geboten. Vielmehr sollten rasch in weitaus größerer Zahl als bisher mobile Impfteams aufgestellt werden. Diese sollen dann dorthin, wo die Menschen tatsächlich sind. Hier sehe ich insbesondere die Schulen und Jugendeinrichtungen an erster Stelle, wie die heutigen Inzidenzzahlen je Altersgruppen zeigen. Das Land sollte hierzu umgehend ein Konzept vorlegen, damit der nötige Impfschutz erzielt werden kann.”

Jochen Haußmann

Luchas Vorschlag ist so schlecht, dass selbst im Kabinett Kritik laut wird.


Der stellvertretende Vorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann, kommentiert die Meldung, wonach der Vorschlag von Minister Lucha, einen leerstehenden Gebäudekomplex in Heidelberg für den Maßregelvollzug zu nutzen, von Wissenschaftsministerin Bauer harsch kritisiert wird:

 

„Noch immer befinden sich Straftäter, die im Maßregelvollzug in einer psychiatrischen Klinik untergebracht waren, auf der Flucht. Anstatt die bestehenden Probleme jedoch zielgerichtet und mit Sachverstand anzugehen, bringt der Minister nur unausgegorene, schlechte Ideen ins Spiel. Ein Gebäude, das bereits für die Universität vorgesehen ist und in 3 Jahren schon wieder geräumt werden müsste, bietet keinerlei langfristige Perspektive. Der Minister muss sich dringend einen Überblick über die Situationen der psychiatrischen Kliniken im Land verschaffen. Es braucht dringend ausreichend Personal und sicherheitstechnische Vorkehrungen, damit weitere Ausbrüche zuverlässig ausgeschlossen werden können.

 

Mit Schnellschüssen, die sogar von den eigenen Kabinettskollegen harsch kritisiert werden, lässt der Minister die Psychiatrien im Land bei der Behandlung von Straftätern im Stich.

Der desolate Zustand der Landesregierung wird wieder einmal deutlich: Konzeptloses Vorgehen, mangelhafte Kommunikation und Streitereien stehen bei ihrer Arbeit im Vordergrund.

 

In den Zentren für Psychiatrie werden mit Erfolg jedes Jahr hunderte therapiewillige Betroffene behandelt. Gleichzeitig steigt aber die Zahl solcher Straftäter, deren Drogenkonsum eher beiläufig erfolgte und nicht tatursächlich war. Von einer Unterbringung in einem Zentrum für Psychiatrie erhoffen sich die Betroffenen bessere Haftbedingungen und eine frühere Haftentlassung. Der Anstieg der tätlichen Übergriffe auf Mitpatienten und Personal, sowie die seit Jahren konstanten Ausbruchszahlen machen Reformen unumgänglich.“

Dauer-Krisen-Modus immer weniger verständlich.


Der aktuellen Berichterstattung ist zu entnehmen, dass die Corona-Impfzahlen deutlich höher lägen als bisher angenommen und Bundesgesundheitsminister Spahn der Auffassung ist, über die 3-G-Regeln in Innenräumen hinaus brauche es keine weiteren Einschränkungen. Dazu sagt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann:

„Die Menschen im Land haben immer weniger Verständnis dafür, dass noch immer kein Weg aus dem Krisenmodus heraus gefunden wird. Im Gegenteil: Das Land hat mit der 2-G-Regelung eine enorme Verschärfung vorgenommen. Zu Beginn der Pandemie war von einer Herdenimmunität ab 70 Prozent Geimpften die Rede. Dann wurde der Wert immer weiter nach oben geschraubt. Andere Länder schreiten mutig Richtung Freiheit und Rücknahme der Einschränkungen voran. Es braucht jetzt den Weg zurück in die Normalität. Die Zögerlichkeit muss angesichts der weitaus besseren Impflage endlich überwunden werden: Wachsamkeit ja, Alarmismus nein. Der Blick in unsere Kliniken zeigt deutlich, wie wichtig die Impfungen unserer Bevölkerung ist. Deshalb muss das Land nach der Schließung der Kreisimpfzentren deutlich mehr Impfanstrengungen unternehmen, nicht zuletzt aufgrund der anstehenden Auffrischungsimpfungen. In gleichem Maße fordere ich aber einen Weg zurück in die Normalität ein.“

Neuausrichtung der Helfer- und Assistenzausbildungen sowie Übergangsregelung.


Im Zusammenhang mit der Beratung seines Antrags „Pflegeausbildung und Personalsituation in den Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg“ (Drucksache 17/644) im Sozialausschuss des Landtags sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Jochen Haußmann:

„Auf Baden-Württemberg rast der Zug der neuen Personalbemessung ab 1.7.2023 zu. Diese geht mit einem drastischen Mehrbedarf von 74 Prozent bei Assistenzkräften einher. Das Land muss jetzt dringend die richtigen Weichenstellungen vornehmen, damit die Pflege eine gute Zukunft hat und nicht aus der Spur gerät. Es braucht dringend eine Übergangsregelung, wie bis zur Umstellung auf das neue System verfahren wird. Andernfalls drohen Beanstandungen der Heimaufsicht wegen Problemen in der Einhaltung der derzeit noch geltenden Fachkraftquoten und damit Sanktionen und Aufnahmestopps. Es gilt, den Übergang aktiv und konstruktiv zu gestalten. Hier ist der Sozialminister dringend aufgefordert, tätig zu werden.

Von größter Bedeutung ist ebenso, dass jetzt endlich die generalisierte Helfer- und Assistentenausbildung umgesetzt wird. Wie soll der drastische Mehrbedarf gedeckt werden, wenn es derzeit viel zu wenig Qualifikationsmöglichkeiten gibt? Bei der Neukonzeption ist die Anschlussfähigkeit an die höheren Qualifikationsniveaus zu wahren und so auszugestalten, dass eine gemeinsame Ausbildung im ersten Jahr möglich ist. Dringend beantwortet werden muss auch die Frage nach einer Ausbildungsumlage, um tragfähige Lösungen sicherzustellen. Wir Freien Demokraten wollen eine Attraktive Pflege. Das bedeutet für uns, dass Aufstiegswege ermöglicht werden. Denn jeder Beruf braucht Perspektiven.“

Hinweis: Der Antrag ist wie folgt abrufbar: https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0644_D.pdf

Impfung einer Person

Aufsuchende Angebote als Schlüssel zum Erfolg.


Im Zusammenhang mit der Pressemitteilung des Sozialministeriums zum Übergang der Versorgung mit Impfungen gegen das Coronavirus auf die niedergelassene Ärzteschaft und 30 mobile Impfteams sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann:

„Mein Dank gilt den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten für ihr herausragendes Engagement in der Corona-Pandemie und denjenigen, die in den Impfzentren aktiv waren. Jetzt gilt es, die bestehenden Lücken zu schließen. Hierzu braucht es eine Analyse, wo die Lücken sind und vor allem warum. Ich sehe aufsuchende und niederschwellige Angebote als wertvolle Bausteine. Es muss darum gehen, Unwissenheit und Zweifel auszuräumen. Hier kann auch ein kultursensibler Ansatz hilfreich sein. Das Land muss hier mit mobilen Impfteams weiterhin unterstützen.“

Impfung einer Person

2-G-Regelung unverhältnismäßig und Umsetzung mit Papiernachweisen völlig unzeitgemäß.


Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Jochen Haußmann, kritisiert im Zusammenhang mit der 2-G-Regelung den fehlenden digitalen Nachweis einer aus medizinischen Gründen nicht möglichen Impfung. In diesem Zusammenhang sagte er:

„Die grün-schwarze Landesregierung sieht vor, dass Personen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht gegen COVID-19 Impfen lassen können ein ärztliches Attest vorlegen müssen. Papierlösungen sind nicht mehr zeitgemäß. Ich fordere deshalb eine digitale Lösung wie beim Impfnachweis. So wäre es für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger deutlich unkomplizierter, den entsprechenden Nachweis liefern zu können. Ich kann es nicht akzeptieren, dass sich das Land hier hinter dem Bund einreihen will. Unser Anspruch in Baden-Württemberg muss es sein, innovativ und digital zu sein. Hier muss also dringend nachgearbeitet werden. Die 2-G-Regelung haben wir bereits mehrfach als unverhältnismäßig kritisiert, sie ist aber auch administrativ nur Stückwerk.“

Florian Wahl: „Lucha muss im Ausschuss ausführlich Rede und Antwort stehen“

Jochen Haußmann: „Erwarten konkrete Maßnahmen“

Der Sozialausschuss des Landtags befasst sich am Mittwochnachmittag mit dem Ausbruch mehrerer Straftäter aus der geschlossenen Klinik in Weinsberg. Dies haben die Landtagsfraktionen der SPD und der FDP/DVP im Rahmen des Selbstbefassungsrechts der Ausschüsse beantragt.

SPD-Sozialexperte Florian Wahl: “Sozialminister Manfred Lucha muss den Landtag darüber unterrichten, wie es zum Vorfall im Maßregelvollzug in Weinsberg kommen konnte. Er muss im Ausschuss am kommenden Mittwoch ausführlich Rede und Antwort stehen.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Jochen Haußmann ergänzt: “Wir wollen von Sozialminister Manfred Lucha wissen, mit welchen konkreten Maßnahmen er dafür Sorge trägt, dass sich ein solcher Fall im Land nicht wiederholen kann.“

Qualität und Versorgungssicherheit nur im Wettbewerb der Systeme möglich.


„Unsere Veranstaltung hat mir erneut gezeigt, dass jede Form der Bürgerversicherung für den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg schädlich wäre. Die hochwertige flächendeckende ärztliche Versorgung würde Schaden nehmen, wenn private und gesetzliche Krankenversicherung unter dem falschen Versprechen angeblicher Gerechtigkeit zusammengefasst würden. Nur der Wettbewerb zwischen Privater und Gesetzlicher und innerhalb der jeweiligen Systemen sichert unseren weltweit anerkannten Standard. Die Praxen sind auf die Erlöse aus der PKV angewiesen. Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, wie gut wir mit einem stark aufgestellten System von niedergelassenen Fachärzten gefahren sind. Ein so bewährtes System stellt man nicht ohne Not auf den Kopf. Es wäre viel klüger, darüber zu diskutieren, wie der Beruf der Ärztin bzw. des Arztes wieder attraktiver gestaltet und die Niederlassung von jungen Medizinern aktiv gefördert werden kann. An diesen Zielen arbeiten wir Freien Demokraten mit Nachdruck.“ Dies sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Jochen Haußmann, im Zusammenhang mit der Veranstaltung „Gesundheitssystem mit Zukunft statt Mogelpackung Bürgerversicherung – Mehr Innovation und Qualität mit dem dualen Gesundheitssystem“ am 9. September.

 

In einem online-Podium unter der Moderation von Johanna Hasting diskutierten Jacqueline Kühne, Vorstand BKK Landesverbandes Süd, Dr. Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbands, Klaus Rinkel, Vorsitzender Hartmannbund Landesverband Baden-Württemberg, Dr. Bernd Salzer, Vorsitzender Spitzenverband der Fachärztlichen Berufsverbände Baden-Württemberg mit Jochen Haußmann, gesundheitspolitischer Sprecher und Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP/DVP-Fraktion.

Jacqueline Kühne betonte die besondere Nähe zwischen Unternehmen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Betriebskrankenkassen. Insbesondere im Bereich der Prävention sei dies ein wichtiger Vorteil. Die Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherungen bereiteten ihr große Sorge. Die gesetzlichen Krankenkassen mussten im Jahr 2021 aufgrund gesetzlichem Zwang 8 Mrd. Euro an Rücklagen zur Schließung der Finanzierungslücke einsetzen. Für das nächste Jahr drohe das gleiche Defizit wie für dieses, mit dem Unterschied, dass man die Rücklagen eben nur einmal auflösen könne. Die Bundesregierung habe die Entscheidung über einen auskömmlichen Bundeszuschuss auf die Zeit nach der Bundestagswahl verschoben. Sollte dieser nicht kommen, seien aus Sicht Kühnes Steigerungen des Zusatzbeitrags nicht ausgeschlossen. „Eine Einheitskasse lehne ich klar ab. Wir brauchen den Wettbewerb auch im GKV-System. Ich wünsche mir weniger Zentralismus und mehr Gestaltungsspielraum vor Ort“, sagte Kühne.

 

Dr. Florian Reuther betonte: „Die Wahl ist eine klare Richtungsentscheidung. FDP und CDU wollen die PKV erhalten, SPD und Grüne eine Bürgerversicherung. Die PKV ist Innovationsmotor. Nach einer Untersuchung von Professor Wasem dauert es in der GKV sehr viel länger, bis erstmals von der PKV finanzierte innovative Behandlungsmethoden in der Regelversorgung der GKV ankommen.“ Er ergänzte, dass die PKV mit ihren Altersrückstellungen, die grundgesetzlich geschützt seien, die junge Generation vor einer Überforderung bewahre, die im Umlagesystem drohe. Man dürfe nicht zukünftige Lasten überproportional auf die junge Generation übertragen. Das PKV-System leiste einen überproportionalen Finanzierungsbeitrag in Höhe von 12. Mrd. Euro. Sie gewährleiste Wettbewerb und halte beide Versicherungssysteme frisch. Auch in der Corona-Pandemie war die PKV entgegen anderslautender Behauptungen verlässlicher Partner. Über 1,7 Mrd. Euro hat diese in der Corona-Krise gesondert geleistet. Bei allen Maßnahmen im Bereich der Pflege ist die private Versicherungsbranche mit einem Anteil von 7 Prozent beteiligt.

 

Klaus Rinkel erläuterte die Hintergründe zum Artikel im Hartmannbund-Magazin „Die ‚grüne (Bürger-)Krankenversicherung‘ – Das integrierte System als trojanisches Pferd?“. Er verteidigte das Nebeneinander von PKV und GKV und mahnte gleichzeitig Weiterentwicklungen an. Für junge Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger müsse es flexiblere Übergänge in die selbstständige Tätigkeit geben. Er betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung leistungsstarker stationäre Einrichtungen als wichtige Partner für die in der ambulanten Versorgung tätigen Ärztinnen und Ärzte. Die Zusammenarbeit aller Gesundheitsberufe, die Vernetzung, die sektorenübergreifende Arbeit, aber auch MVZ – zwingend in ärztlicher Hand – oder auch Ärztehäuser nannte er als wichtige Stichpunkte. „Nirgends gibt es so schnell für akut kranke Menschen Versorgungsangebote im niedergelassenen oder auch stationären Bereich. Die absoluten Werte der Qualität und Geschwindigkeit sprechen für unser derzeitiges System. Eine Vereinheitlichung wirft große Probleme auf. Es soll doch bitte niemand glauben, dass bei einer Einheitskasse die Wartezeiten sinken“, zeigte sich Rinkel überzeugt.

 

Dr. Bernd Salzer bezeichnete die Überlegungen zu verschiedenen Modellen einer Bürgerversicherung als Mogelpackung. Er betonte, wie wichtig die niedergelassene Facharztschiene sei. 90 % der fachärztlichen Leistungen erfolgten im niedergelassenen Bereich. Ein solches System gibt es in vielen anderen europäischen Länder überhaupt nicht. „Der niedergelassene Bereich braucht die Umsätze aus der PKV. Mit einer Bürgerversicherung wird nichts besser, aber im ambulanten Bereich mit Sicherheit vieles schlechter“, sagte Dr. Salzer. Die Diskussion um Terminvergaben erachtet er als völlig verfehlt. Die Angebote wie Terminservicestelle oder offene Sprechstunde würden nur im Promillebereich angenommen.

 

Hinweis: Das Papier der FDP/DVP Fraktion „Bürgerversicherung: Frontalangriff auf den Gesundheitsstandort Baden-Württemberg“ kann wie folgt abgerufen werden https://fdp-landtag-bw.de/wp-content/uploads/2021/08/2021-buergerversicherung.pdf

Jochen Haußmann

Kein Vorratsbeschluss für Grundrechtsbeschränkungen


Zur Erklärung der Bundesregierung, die epidemische Notlage verlängern zu wollen erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann:

„Die Verlängerung der epidemischen Lage bis 31.12.2021 ist nicht gerechtfertigt. Es ist angesichts der Eingriffe in die Grundrechte zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu akzeptieren, dass die Bundesregierung sozusagen einen Vorratsbeschluss trifft, für den Fall, dass sich die Lage wieder ändern sollte. Das ist völlig unangemessen und kann den Menschen nicht erklärt werden.

Die Große Koalition hat sich offenbar an diese Form des Durchregierens gewöhnt, obwohl die Corona-Situation dafür keine Rechtfertigung mehr bietet. Es ist absurd, jetzt wieder umfangreiche Freiräume zu gewähren und gleichzeitig die epidemische Lage von nationaler Tragweite zu verlängern. Es wird Zeit, dass diese parlamentsfeindliche und bürgerferne Politik ein Ende hat“

Dr. Hans-Ulrich Rülke

Leider bleiben Beschlüsse hinter der am Montag im Landtag geäußerten Linie zurück


Zu den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz erklären der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher Jochen Haußmann:

Rülke: „Es ist dringend notwendig, den Menschen, die geimpft oder genesen sind, ihre Freiheitsrechte vollständig zurück zu geben. Auch müssen wir weg von den reinen Inzidenzwerten und uns daran orientieren, wie viele Menschen tatsächlich erkranken. Die Menschen brauchen schnell Klarheit darüber, mit was sie im Herbst zu rechnen haben.“

Haußmann: „Zwischen dem, was am Montag im Sozialausschuss des Landtags besprochen wurde und dem Ergebnis gestern klafft leider eine Lücke. Wie die Abkehr vom Inzidenzwert gestaltet wird, wurde nicht klar. Auch Schulschließungen werden so nicht definitiv vermieden. Hier muss die Landesregierung bei der Umsetzung entschiedener handeln.“

 

 

Jochen Haußmann

Abkehr von den Inzidenzwerten als Gradmesser schleunigst umsetzen, Luftfilter anerkennen


In der heutigen Sondersitzung des Sozialausschusses zur anstehenden Bund-Länder-Konferenz morgen erklärten der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und gesundheitspolitische Sprecher Jochen Haußmann sowie der sozialpolitische Sprecher Nikolai Reith:

Haußmann: „Die von Sozialminister Lucha angekündigte Abkehr von den Inzidenzwerten als Gradmesser für die Einschränkungen ist ein wichtiges Ziel für die kommende Ministerpräsidentenkonferenz. Die FDP/DVP forderte dies bereits Mitte Juli, kommen wir doch so zu einer realitätsnäheren Betrachtung des Pandemiegeschehens. Hier tritt der Ministerpräsident im Vorfeld erkennbar zu zögerlich auf und lässt eine klare Strategie der Landesregierung vermissen.

Wenn Minister Lucha konkret die Entkoppelung zwischen Inzidenz und Maßnahmen fordert, dann sollten wir dies zeitnah im August in die Verordnung aufnehmen. Positiv wahrgenommen haben wir auch, dass Kindergärten, Schulen und Hochschulen offen bleiben sollen. Auch hier erwarten wir, dass die Neuregelung der Quarantäne zeitnah kommuniziert werden, damit sich Schulen, Eltern und Studierende und die weiteren Beteiligten darauf einstellen können.

Reith: „Wir begrüßen das aufgelegte Förderprogramm für Beschaffung von mobilen Luftfilteranlagen für Schulen und Kindergärten, aber nun muss die Landesregierung auch den nächsten Schritt gehen. Die Luftfilter müssen sich bei der Betrachtung der Frage, ob Schulen und Kindergärten offenbleiben dürfen, positiv auswirken. Dann dienen sie nicht nur dem Gesundheitsschutz, sondern auch dem geordneten Schulbetrieb im kommenden Herbst und Winter.“

 

 

Dr. Hans-Ulrich Rülke

Bundesgesundheitsamt bereits vorhanden: Es heißt RKI


Zu den Vorschlägen von Sozial- und Gesundheitsminister Manfred Lucha hinsichtlich der Ständigen Impfkommission (Stiko) sagt der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion Jochen Haußmann:

„Minister Lucha scheint sich zum großen Reformer aufzuschwingen. Letzte Woche hat er sich das Landesgesundheitsamt in das Sozialministerium einverleibt, ohne dass von einer Stärkung und Neuausrichtung der fachlichen Expertise gesprochen werden kann. Und nun will er das Bundesgesundheitsamt neu ausrichten und nimmt dabei in Kauf, dass die hohe Expertise der Ständigen Impfkommission ohne Not in eine politische Debatte gerät. Von einem Gesundheitsminister erwarte den nötigen Respekt vor dem medizinischen Know-how der Mitglieder der Ständigen Impfkommission. Am kommenden Montag hat Minister Lucha ausgiebig Gelegenheit, seine Impfstrategie und künftige Corona-Politik den Mitgliedern des Sozialausschusses zu erläutern. Die Sitzung hat die SPD und die FDP beantragt, weil bei der MPK sehr wichtige Entscheidungen mit erheblichen Auswirkungen gefällt werden, etwa über den weiteren Umgang mit dem Inzidenzwert und diesbezügliche mögliche Alternativen.“

Der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke sagt zu Luchas Vorschlägen: „Ein Bundesgesundheitsamt gibt es bereits. Es nennt sich Robert-Koch-Institut.“

Information zum Vorgehen der Landesregierung erwartet


Die Fraktionen von SPD und FDP haben eine Sondersitzung des Sozialausschusses beantragt – vor der nächsten Sitzung der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten (MPK) mit der Bundeskanzlerin zur weiteren Vorgehensweise in der Corona-Pandemie am 10. August. Der diesbezügliche Teil der Sitzung ist öffentlich am Montag, 9. August 2021, 12:00 Uhr im Bürger- und Medienzentrum und wird per Live-Streaming im Internetauftritt des Landtags www.landtag-bw.de  übertragen.  Ziel ist eine vorhergehende Information des Landtags und eine Debatte über die Ziele, die das Land Baden-Württemberg dort verfolgen wird.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion Dr. Dorothea Kliche-Behnke, sagt dazu:

„Am kommenden Dienstag vereinbaren Bund und Länder wichtige Leitlinien im Umgang mit der Pandemie für den Herbst. Diese Vorentscheidungen, die dann in den Landesverordnungen umgesetzt werden, dürfen nicht allein in der Hand von Regierungen liegen. Wir gewählten Abgeordneten müssen einbezogen werden. Wir halten es für richtig, unsere Voten der Landesregierung zu dieser entscheidenden Sitzung mit auf den Weg zu geben und nicht erst die Verkündung von bereits beschlossenen Regeln zu empfangen.“

Der stv. Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion und gesundheitspolitische Sprecher, Jochen Haußmann, ergänzt:

„Bei der MPK werden sehr wichtige Entscheidungen mit erheblichen Auswirkungen gefällt, etwa über den weiteren Umgang mit dem Inzidenzwert und diesbezügliche mögliche Alternativen. Die Weichen für den weiteren, an die aktuelle Situation angepassten Umgang mit der Pandemie müssen jetzt gestellt werden, sonst droht Baden-Württemberg ein erneuter Lockdown. Darüber hinaus ist die Handhabung der Inzidenzstufen in der praktischen Umsetzung mit erheblichem Aufwand verbunden.“

 

 

Einschränkungen nur aus triftigen Gründen möglich


Im Zusammenhang mit der Meldung, wonach der Amtschef des Sozialministeriums Uwe Lahl forderte, dass die Beschränkungen für Geimpfte fallen gelassen werden sollten sowie, dass sich die Inzidenz und die Zahl der Krankenhauseinweisungen zunehmend entkoppeln würden, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion im Landtag Baden-Württemberg Jochen Haußmann:

„Die Landesregierung muss endlich die Corona-Politik vom Kopf auf die Füße stellen. Es ist völlig verfehlt, die Diskussion so zu führen, als würde der Staat als Gnadenakt Bürgerrechte zurückgeben. Genau andersherum ist es richtig: Nur aus sehr triftigen Gründen darf in die Grundrechte eingeschnitten werden. Wenn es vor dem Hintergrund des Impffortschritts keine unverhältnismäßigen Risiken für die Bevölkerung mehr gibt, dann ist kein Raum mehr für Lockdowns und Homeschooling.

Die Landesregierung gibt zudem ein reichlich schräges Bild ab. Trotz klarer Kritik an der einseitigen Inzidenz-Fixierung und der Andeutung einer gewissen Weiterentwicklung seitens des Ministers im Rahmend er aktuellen Debatte im Landtag vergangene Woche kommt am letzten Samstag per Notverkündung eine Verordnung, die wieder nur die reine Inzidenzzahl als Maßstab hat. Keine Woche später räsoniert dann der Amtschef jenes Ministeriums, das die Verordnung geschrieben hat, dass es Änderungen braucht. Ja, die braucht es! Das hätte man aber schon in die Verordnung vom letzten Wochenende umsetzen müssen.“