Anlässlich der heutigen Debatte zum Stand der Polizeistrukturreform sagte der innenpolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion, Prof. Dr. Ulrich Goll:

„Die grün-rote Polizeireform und ihre halbherzige Korrektur durch Grün-Schwarz sind ein Trauerspiel auf dem Rücken der Polizei. Angesichts der Millionen, die verbrannt werden, blutet einem das Herz. Was hätte man mit dem Geld Gutes für die Polizei tun können!?

Von Anfang an war die Reform fehlerhaft. Bei Kosten im dreistelligen Millionenbereich, die sicher noch explodieren werden, hat sie keine ernsthaften Verbesserungen gebracht: Die Personalsituation ist nicht besser, sondern schlechter geworden. Die polizeiinternen Abläufe wurden nicht einfacher, sondern aufwendiger. Die zentrale Unfallaufnahme funktioniert nicht und belastet den Streifendienst, statt ihn zu entlasten. Dem Kriminaldauerdienst fehlt das Personal. In einer personalpolitischen Geisterfahrt wurden Ausbildungsstätten geschlossen, obwohl erkennbar war, dass die Polizei angesichts der Pensionierungen und der Gefährdung der inneren Sicherheit mehr Personal braucht.

All diese Defizite geht Innenminister Strobl bestenfalls halbherzig an. Grün-Schwarz ist so mitverantwortlich für die schlechte Situation bei der Polizei.“

 

Zur Meldung, Heidelberg bekomme doch kein Ankerzentrum,sagte der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Innenminister Strobl kann durchatmen. Die Bundesregierung verzichtet auf ein Ankerzentrum in Baden-Württemberg und bewahrt Strobl so vor einer weiteren Niederlage in der Koalition mit den Grünen. Diese hatten sich bereits gegen Ankerzentren ausgesprochen.

Innenminister Strobl kann nun weiter unbesorgt durchs Land fahren und prahlen, sein Heidelberger Ankunftszentrum sei Vorbild für die Ankerzentren der Bundesregierung. Dabei wird eines in Baden-Württemberg gerade nicht erreicht:  Die Verbesserung der Asylverfahten durch eine umfassende Bündelung der Kräfte von BAMF, Jugendämtern, Ausländerbehörden und der Justiz im Ankunftszentrum. So genau will es Innenminister Strobl aber sowieso nicht nehmen.“

Zur Meldung, Bundesinnenminister Seehofer habe die rockerähnliche Gruppe „Osmanen Germania BC“ verboten und zur diesbezüglichen Pressemitteilung von Innenminister Strobl, wonach die Landesregierung eine Null-Toleranz-Strategie gegen kriminelle Rocker und rockerähnliche Gruppierungen fahre, kein Land so erfolgreich in der Bekämpfung des Osmanen Germania BC war wie Baden-Württemberg, sagte  der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Es ist gut, dass Bundesinnenminister Seehofer den Osmanen Germania BC endlich verbietet. Wir freuen uns, dass das Verbot auch auf Erkenntnisse der Arbeit der baden-württembergischen Polizei und Justiz zurückgeht. Dass Innenminister Strobl das Verbot auch als seinen Erfolg verkaufen will, verwundert nicht. Er sollte dabei aber nicht vergessen, dass unter seinem Innenministerium als Aufsichtsbehörde Angehörige der Osmanen als staatlich bezahltes Personal in Flüchtlingseinrichtungen eingesetzt wurden.

So erfreulich das Vereinsverbot ist, fehlt im Bund und im Land leider immer noch der Wille, auch gegen das mit den Osmanen verbundene Netzwerk aus der Union Europäisch Türkischer Demokraten (UETD), dem türkischen Geheimdienst MIT und der DITIB vorzugehen. Die Belege, dass dieses Netzwerk als fünfte Kolonne Erdogans die innere Sicherheit unseres Landes gefährdet und erhebliche Teile der Gemeinschaft der Türken in Deutschland erfolgreich zur Unterstützung der nationalistischen und teilweise islamistischen Interessen Erdogans einsetzen will, werden von Schwarz-Rot und Grün-Schwarz beiseitegeschoben. So hält beispielsweise der das türkische Wahlergebnis bedauernde Ministerpräsident Kretschmann an der Kooperation mit DITIB fest, schützt die CDU den Flüchtlingsdeal mit Erdogan.“

Zur Meldung, Ministerpräsident Kretschmann habe das Hissen der Baden-Flagge auf dem Karlsruher Schloss ausnahmsweise erlaubt, sagte der innenpolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion, Prof. Dr. Ulrich Goll:

„Das Agieren der Landesregierung in dieser Sache ist mehr als peinlich. Jahrelang wurde anlässlich des Christopher Street Days die Regenbogenflagge auf dem Finanzministerium gehisst. Bei der Flagge Badens in Karlsruhe erinnerte sich Grün-Schwarz dann aber plötzlich an die Rechtslage. Nachdem tagelang Porzellan zerschlagen wurde, spricht Ministerpräsident Kretschmann nun ein Machtwort. In der Sache liegt er zwar richtig, es bleibt aber das Ungemach, dass die Landesregierung mit zweierlei Maß messen wollte und die Badener so zurücksetzte.“

 

Zur Aussage von Innenminister Strobl, das Ankunftszentrum in Heidelberg sei Vorbild für Ankerzentren, und zu den Plänen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, in Heidelberg ein Ankerzentrum zu errichten, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Im Mai behauptete Innenminister Strobl, mit dem Ankunftszentrum in Heidelberg existiere in Baden-Württemberg bereits ein Ankerzentrum. Auf unseren Hinweis, es gebe in Baden-Württemberg keine Ankerzentren im Sinne Seehofers, in denen die Flüchtlinge leben und gleichzeitig unter anderem das BAMF, Jugendämter, Ausländerbehörden und die Justiz Räume und Personal unterhalten, wurde Strobl dann von seinem Ministerium korrigiert.

Statt nun erneut fragwürdige Behauptungen zu verbreiten, sollte Innenminister Strobl lieber erklären, wie er die Grünen dazu bringen will, dem vom BAMF geplanten Ankerzentrum in Heidelberg zuzustimmen. Immerhin haben die Grünen ein solches Zentrum in Baden-Württemberg bereits abgelehnt.“

 

Stuttgart, 3. Juli 2018                                                                                    Nr.

Zu den Äußerungen des Innenministers Strobl, wonach er die zwischen dem Bundesinnenminister und der Bundeskanzlerin vereinbarten Transitzentren zur Rückführung der Asylbewerber, für deren Verfahren eigentlich ein anderer EU-Staat zuständig ist, nicht für notwendig erachte, sagt der Vorsitzende  der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Es ist wieder einmal typisch für den in der Migrationspolitik sich so gern als starker Mann präsentierenden Innenminister Strobl, dass er vor dem grünen Koalitionspartner kapituliert,  bevor sich der überhaupt zur Sache geäußert hat. Dieser vorauseilende Gehorsam ist eine neuerliche Beerdigung des früheren Gestaltungsanspruchs der CDU.“

Zu den Äußerungen des Innenministers Strobl anlässlich der Eröffnung eines neuen Ausbil-dungsstandorts der Polizei in Wertheim sagt der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Schon das Schließen der Polizeiakademie von Wertheim im Herbst 2015 im Zuge der da-maligen grün-roten Polizeireform war ein teurer Fehler. Grüne und CDU haben dann viel zu lange gebraucht, um den Ernst der Lage bei der Polizeiausbildung zu erkennen und entschie-den vorzugehen. Wertvolle Zeit seit dem Regierungsstart 2016 ging verloren. Hätte insbe-sondere Innenminister Strobl nach der Wahl das Thema aufgegriffen, statt ein Jahr zu schla-fen, wäre man schon viel weiter. Die angestrebten Ausbildungszahlen belegen aufs Neue, dass Baden-Württemberg insgesamt noch viel zu lange mehr Polizisten verliert als hinzu-kommen sollen.“

Unter der Überschrift „Strobl setzt Merkel unter Druck“ berichtet die Frankfurter Allgemeine vom 28.06.2018, Innenminister und CDU-Landesvorsitzender Strobl habe Bundeskanzlerin Merkel in einem Brief dringlich aufgefordert, sich für eine nachhaltige Reform der Dublin-Verfahren und des Europäischen Asylsystems einzusetzen. In Fällen der Wiedereinreise entgegen der vom Bamf verhängten Wiedereinreisesperre nach bereits durchgeführten Dublin-Verfahren müsse eine zügige, ja sofortige und unmittelbare Rückführung in den zuständigen Mitgliedstaat erfolgen, diese Forderung sei essentiell. Strobl sorge sich, dass seine Bitte, die er schon am 25.06.2018  in der Sitzung des CDU-Präsidiums vorgetragen habe, von der Kanzlerin überhört worden sein könnte.

Noch am 15.06.2018 ließ Innenminister Strobl gegenüber der Heilbronner Stimme erklären, er werde in der aktuellen Debatte kein Öl ins Feuer gießen, sondern sei in der Brandbekämpfung tätig. Am 18.06.2018 erklärte Strobl dann, Alleingänge in Europa mögen erstmal nach starkem  Maxe aussehen – sie schlagen aber viel kaputt und sie schaden. Zum Agieren Strobls sagte der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Das Agieren des Innenministers und CDU-Vize in der Migrationskrise ist nur als große Strobl-Medienshow nachvollziehbar. Am 15. Juni wollte er im unionsinternen Streit kein Öl ins Feuer gießen, am 18. Juni stützte er die Bundeskanzlerin und watschte die CSU mit markigen Worten ab, knapp zehn Tage später schickt er medienwirksam einen Brandbrief an die Bundeskanzlerin, die ihn überhört haben könnte. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sie ihn überhört hat. Die Kanzlerin wird ihm allerdings den Stellenwert zumessen, der einem Landesvorsitzenden und stellvertretenden Ministerpräsidenten gebührt, der sich nur schwer in der eigenen Partei, in der eigenen Fraktion und Regierung aber gar nicht durchsetzen kann. So bleibt wie so oft beim Agieren Strobls allein der mediale Aufschlag ohne inhaltliche Relevanz. Besser wäre es, er kümmere sich um die zahlreichen Baustellen im Land wie die Situation der Polizei, die Rückführung von Migranten ohne Asyl und Flüchtlingsstatus oder die Situation in den Flüchtlingseinrichtungen.“

Zur Meldung, Ministerpräsident Winfried Kretschmann will die Gründe der Deutschtürken für die Wahl eines Autokraten wie Recep Tayyip Erdogan unter die Lupe nehmen, Baden-Württembergs Integrationsminister Manne Lucha und die Staatsrätin für Zivilgesellschaft, Gisela Erler, sollen mit Befragungen und Studien untersuchen, warum Erdogan bei der jüngsten Wahl im Südwesten so gut abschnitt, sagte der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ministerpräsident Kretschmann trägt eine erhebliche Mitverantwortung für das Wahlergebnis zu Gunsten Erdogans. Es ist immerhin seine Regierung, die hier in Baden-Württemberg mit türkischen Nationalisten zum Beispiel von DITIB paktiert und so in Sachen Integration genau die falschen Akzente setzt. Wer Erdogans Getreue in Deutschland unterstützt und in zahlreiche Gremien aufnimmt, muss sich über den Einfluss Erdogans auf unsere Bürger mit türkischem Migrationshintergrund nicht wundern. Ministerpräsident Kretschmann sollte deshalb bei den geplanten Untersuchungen seine eigene Politik in den Blick nehmen und schleunigst, wie von uns immer wieder gefordert, die Kooperation mit DITIB beenden.“

Zur Meldung, fast jeder zweite Häftling im Südwesten ist Ausländer, Justizminister Wolf führe die Entwicklung hauptsächlich auf den großen Flüchtlingszustrom im Jahr 2015 zurück, erinnerte der rechtspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Nico Weinmann, an frühere Mahnungen seiner Fraktion:

„Schon in den Vorjahren konnte man feststellen, dass die Flüchtlingskrise längst die Justizvollzugsanstalten erreicht hat. Deshalb forderte die FDP auch schon vor über einem Jahr schlüssige Konzepte zum Ausbau der Haftplätze, zur Stärkung des stark belasteten Personals in den Justizvollzugsanstalten und zur Abschiebung straffälliger Ausländer. Allerdings hat sich die grün-schwarze Koalition noch Ende letzten Jahres im Rahmen der Haushaltsberatungen geweigert, solche Konzepte vorzulegen. Grün-Schwarz fehlt es an ganz offensichtlich an Tatkraft, sich den vielfältigen Herausforderungen der Flüchtlingskrise mit mehr als markigen Worten zu widmen. Leiden müssen mit Blick auf die Gefängnisse vor allem die Angehörigen des Justizvollzugs, darüber hinaus auch die Gerichte und die Polizei. Die Landesregierung ist vor über zwei Jahren gebildet worden, sie  muss der Bevölkerung endlich Lösungen für die drängenden Probleme der Zeit liefern.“

„Die Diskussion um die finanzielle Ausstattung der Polizei zeigt beispielhaft, wie absurd die Politik der grün-schwarzen Landesregierung ist. Statt die staatlichen Pflichtaufgaben ernst zu nehmen, gibt sich die Koalition der Geldverschwendung zur Befriedigung der eigenen Klientel hin. So wurde der Landeshaushalt seit dem Jahr 2011 von 35 Milliarden Euro auf 51 Milliarden Euro aufgebläht, das Geld beispielsweise in einen Nationalpark-Besucherzentrum versenkt, dessen Baukosten langsam in Richtung der 40-Millionen-Euro-Grenze gehen. Auf der anderen Seite ist für die Ausstattung der Polizei nicht genügend Geld da, sollen die Polizeipräsidien sparen. Dabei ist doch klar, dass Sparmaßnahmen dort unmittelbar auf den Zustand der inneren Sicherheit durchschlagen. So braucht die eh schon personell besonders geforderte Polizei mehr Unterstützung statt Sparvorgaben eines Innenministers, der über seine Förderung der inneren Sicherheit schwadroniert, in der Realität aber dafür verantwortlich ist, dass Polizeibeamte im Einsatz ans Sprit sparen statt an die Gefahrenabwehr denken müssen. Im Einsatz vor Ort müssen sie auf Kladde schreiben, die dann in doppelter Arbeit im Revier in den Computer übertragen wird, weil in den Streifenwagen weder Laptop noch Smartphone zur Verfügung stehen.“

Zur Meldung, Innenminister und CDU-Bundesvize Thomas Strobl setze im Asylstreit mit der CSU auf eine europäische Lösung und stelle sich damit auf die Seite von Kanzlerin Angela Merkel, da Alleingänge in Europa „erstmal nach starkem Maxe aussehen“ würden, aber viel kaputt schlagen und schaden würden, sagte der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Wir dürfen doch die Tatsachen nicht aus den Augen verlieren: Es war die unbegrenzte Flüchtlingsaufnahme als nationaler Alleingang von Bundeskanzlerin Merkel, der 2015 die europäischen Partner vor den Kopf stieß. Gegen den Willen der Bundeskanzlerin wurde dann die Balkanroute geschlossen, die zu einer Begrenzung der Zuwanderung nach Deutschland führte. Währenddessen warf sich Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer CDU an den Hals Erdogans.

Seit 2015 haben CDU und CSU auf europäischer Ebene keine Einigung erreicht. So lange es aber keine Lösung der Migrationsfrage auf europäischer Ebene gibt, muss man auf nationaler Ebene Handlungsfähigkeit beweisen, auch mit Zurückweisungen an der Grenze.“

Polizeibeamte, die als Personenschützer eingesetzt werden, erhalten zukünftig eine Erschwerniszulage, die Zulage für verdeckte Ermittler wird erhöht. Innenminister Strobl sagte nach Medienberichten dazu,  verdeckte Ermittler und Personenschützer seien an jedem einzelnen Tag bereit, im Dienst besondere Gefahren einzugehen, ihre Gesundheit oder gar ihr Leben für die Sicherheit der Menschen im Land aufs Spiel zu setzen, da sei es nur recht und billig, dass wir sie anständig bezahlen. Dazu sagte der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Ich begrüße die Haltung von Innenminister Strobl zu den Zulagen für Personenschützer. Ebenso sehe ich die zunehmende Gefahr, dass verdeckte Ermittler enttarnt werden, zum Beispiel vom Innenminister selber mit seinen Pressemitteilungen zu Sigmaringen.

Was das Innenministerium leider immer noch nicht vorgelegt hat, ist die Dienstpostenbewertung und ein schlüssiges Konzept für den öffentlichen Dienst der Zukunft.“

Zur Meldung, Innenminister Strobl fordert eine bundesweite Datei, die alle Straftaten von Gefährdern erfasst, da diese oft eine allgemeinkriminelle Vorgeschichte hätten, sagte der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Die Analysegeschwindigkeit des Innenministers ist enorm. Schon im Frühjahr 2017 wies die FDP auf den Umstand hin, dass viele Gefährder eine handfeste kriminelle Karriere vorzuweisen hatten, schon bevor ihre terroristischen Umtriebe strafrechtliche Sanktionen ermöglichten. Wir forderten schon vor über einem Jahr, die Straftaten zu sammeln und als Anlass zu nehmen, die Gefährder möglichst aus dem Verkehr zu ziehen. Leider nahm Innenminister Strobl unsere Forderung nicht zum Anlass, mit einem solchen Vorschlag an seine Amtskollegen in Bund und Ländern heranzutreten. Zwei Innenministerkonferenzen blieben seitdem ungenutzt. Wir wollen hoffen, dass Innenminister Strobl das Thema nun wenigstens auf der Innenministerkonferenz Anfang Juni zur Sprache bringt und für eine sofortige Umsetzung des Vorschlags sorgt.“

Zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2017 und den diesbezüglichen Meldungen sagte der rechtspolitische Sprecher und Obmann der FDP-Landtagsfraktion im Parlamentarischen Kontrollgremium, Nico Weinmann:

„Gestern war der Tag des Grundgesetzes, heute verdeutlicht der Verfassungs-schutzbericht 2017, wie unsere freiheitliche Gesellschaft bedroht ist. So steigt erneut die Zahl der Salafisten im Land, die Bedrohung durch den islamistischen Terror bleibt die größte Herausforderung für die Sicherheitsbehörden. Angesichts dieser Situation kann es nicht überzeugen, dass die grün-schwarze Koalition zwar die Befugnisse und Aufgaben des Landesamtes für Verfassungsschutz erweiterte, dem Amt dafür aber gleichzeitig nicht mehr Personal zur Verfügung stellte. Denn zusätzliche rechtliche Möglichkeiten allein sorgen weder für mehr Aufklärung noch schaffen sie mehr Sicherheit. Es kommt entscheidend auf das Personal an, dass Salafisten und Kriegsrückkehrer, aber auch nationalistische Türken und Kurden in den Blick nehmen soll.

Den Zuwachs radikaler Kräfte müssen auch die Grünen mit Sozialminister Lucha als Herausforderung verstehen. Denn Integration ist regelmäßig gescheitert, wenn man sich dem Islamismus und Nationalismus hingibt. Diese Menschen werden nicht dafür sorgen, dass unser Grundgesetz auch in den kommenden Jahrzehnten überall in der Gesellschaft Anerkennung und Beachtung findet. Es wird daher Zeit, dass die Grünen ihre ideologischen Scheuklappen ablegen und die freiheitlich demokratische Grundordnung gegen rechtsextreme, linksextreme und religiös-extremistische Kräfte gleichermaßen verteidigen.“

Der FDP/DVP Fraktionsvorsitzende, Dr. Hans-Ulrich Rülke,  bezeichnet die Kritik des Landesvorsitzenden der Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer, zum Einsatz von zwei Praktikanten der Polizei beim Einsatz in Ellwangen zur Abschiebung eines Togoers als „völlig berechtigt“. Rülke dazu wörtlich:

„Das gehörte zu den Fragen, die die FDP/DVP Fraktion gestern bei der Debatte im Landtag an den Innenminister gestellt hat, aber keine Antwort bekam. Stattdessen hat Minister Strobl mit Beschimpfungen und Beleidigungen gegenüber der Opposition von seinen eigenen Fehlern in der Ellwangen-Angelegenheit abzulenken versucht.

Es wird deutlich, dass der Innenminister es nicht schafft, der Polizei das Personal zur Verfügung zu stellen, das notwendig ist, damit es rechtsfreie Räume, wie in Ellwangen in der vergangenen Woche, nicht mehr geben kann.“

zu dpa lsw 2161: „Asylsuchender aus Togo soll schnell nach Italien abgeschoben werden“ und PM Innenministerium „Zu den Ergebnissen des Polizeieinsatzes in der Landeserstaufnahmeeinrichtung Ellwangen am 3. Mai 2018“

 

 

 

Zur Meldung und Pressemitteilung des Innenministeriums, wonach der Togolese, der gestern von der Polizei in der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Ellwangen festgenommen wurde,  sich in Abschiebehaft befindet und Innenminister Strobl feststellt, „Rechtsfreie Räume, Staatsversagen – das gibt es in Baden-Württemberg nicht“, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

 

„Angesichts der seit Mittwoch anhaltenden Betonung, in Baden-Württemberg gebe es keine rechtsfreien Räume, muss man sich fragen, ist das eine unbelehrbare Ahnungslosigkeit oder eine unglaubliche Dreistigkeit die Innenminister Strobl an den Tag legt. Wenn die Polizei als Vertreter des Rechtsstaats am Montag nicht vor dem gewalttätigen Mob den Rückzug hätte antreten müssen, wäre der Togolese schon seit Anfang der Woche in Abschiebehaft, zumindest aber im Gewahrsam der Behörden. So sind seine zwei Tage zusätzlicher Freiheit die Verkörperung des vom Innenminister geleugneten rechtsfreien Raums in Ellwangen. Statt dies zuzugeben und der Bevölkerung zu zeigen, man habe endlich verstanden, fördert die Schönfärberei des Innenministers Politikverdrossenheit.

Mit Blick auf die Abschiebung nach Italien ist Bundesinnenminister Seehofer daran zu erinnern, dass er die Bundespolizei so aufstellen muss, dass sie den Togolesen nicht wieder ins Land lässt, wenn er von Italien aus direkt wieder nach Deutschland kommen will.“

 Zur Berichterstattung, wonach das Land Baden-Württemberg bei der Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung hinterherhinke, sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Es zeigt sich wieder einmal, dass der Innen- und Digitalisierungsminister Strobl mit seinem Regierungsamt überfordert ist, so wie beim Outing verdeckter Ermittler, beim Versagen bei der Polizeireform oder beim Brechen des CDU-Wahlversprechens, 1500 zusätzliche Polizisten in dieser Legislaturperiode einzustellen. Nun hat er nicht die nötige Kraft aufgebracht, das Land Baden-Württemberg frühzeitig und nachhaltig auf die Umsetzung der EU-Datenschutzgrundverordnung vorzubereiten. Es reicht nicht, einmal darauf hinzuweisen und den Ministerien ein Gesprächsangebot zu unterbreiten. Vor allem, wenn das Land sich bei nicht fristgerechter Umsetzung möglichen Klagen gegenüber sieht. Die Verwaltungsbehörden stehen schon in den Startlöchern, aber die Ministerialbürokratie kriegt die Richtlinienumsetzung nicht auf die Reihe – ein weiterer Punkt für die rasant länger werdende grün-schwarze Pannenliste.”

 

Zur Aussage des Landesverfassungsschutzes, wonach keine legalen Möglichkeiten zur Überwachung der Straßengang Osmanen Germania bestünden, sagt der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Dass sich die Bande politisiert, ist nicht nur aus aktuellen Medienberichten ersichtlich, sondern zeigt auch den Einfluss der AKP und UETD. Wenn dem türkischen Präsidenten Erdogan persönlich, wie im aktuellen „Spiegel“ berichtet,  über die Umtriebe der UETD beziehungsweise der Osmanen in Deutschland berichtet wird, dann täte das Landesamt für Verfassungsschutz gut daran, sich nicht kleinkariert hinter überholten Lageeinschätzungen zu verstecken, sondern das zu tun, wofür die Verfassungsschützer bezahlt werden: Nämlich die freiheitlich-demokratische Grundordnung vor den Unterwanderungen des Herrn Erdogan zu schützen. Denn die aktuellen Beobachtungen legen nahe, dass die Rocker als Polit-Hooligans und politischer Arm Erdogans in Deutschland eingesetzt werden, deren gezielte Angriffe gegen Kurden unseren Staat seines Gewaltmonopols berauben.“

Zur Forderung der BW IHK, das Zentrum für Künstliche Intelligenz in Baden-Württemberg anzusiedeln, sagt der Sprecher für Digitalisierung der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern:

„Baden-Württemberg ist geprägt von Tüftlern und Käpsele und daher prädestiniert für das Zentrum für künstliche Intelligenz. Hier wäre das Zentrum eingebunden in eine Struktur kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie große Betriebe zum Beispiel im Automobilbereich. Das ist ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wenn Digitalminister Strobl seine Digitalisierungsstrategie digital@bw wirklich ernst nimmt, dann muss er alles daran setzen, dieses Vordenker-Zentrum nach Baden-Württemberg zu holen. Die Ansiedelung des Zentrums für Künstliche Intelligenz in Baden-Württemberg ist ein eindeutiges Leuchtturmprojekt, welches auch über die Landesgrenzen strahlen wird. Den europäischen Gedanken, in der Zusammenarbeit mit Frankreich, unterstütze ich besonders. Im Voranschreiten der Digitalisierung werden Grenzen immer weniger bedeutend werden. In einem grenzübergreifenden Projekt wie diesem, kann das schon heute Beispielcharakter haben.

Der forschungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Nico Weinmann, ergänzt:
„Gerade für den Forschungsstandort wäre die Ansiedlung eines  bundesweit einzigartigen Zentrums für Künstliche Intelligenz ein großer Gewinn. Sehr präsent ist mir noch das Trauerspiel um das Deutsche Internet-Institut, das am KIT hätte angesiedelt werden sollen, was aber wegen offensichtlicher Gleichgültigkeit der Landesregierung schließlich nicht gelang. Diesmal dürfen wir hoffentlich darauf vertrauen, dass sich der Ministerpräsident rechtzeitig und mit einem klaren Bekenntnis hinter das Ansinnen stellt, das neue Zentrum ins Ländle zu holen.“

Nach Medienberichten haben mindestens 50 Mitglieder des Osmanen Germania Boxclubs von Ende 2015 bis Ende 2016 als Wachpersonal in mindestens acht Flüchtlingsunterkünften gearbeitet. Das Innenministerium reagierte am Wochenende indem es betonte, nirgendwo in der ganzen Bundesrepublik würde so hart und erfolgreich gegen die Osmanen vorgegangen wie in Baden-Württemberg. Dazu sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Mindestens ein Jahr konnten 50 Mitglieder des als kriminelle Vereinigung verdächtigten Osmanen Germania Boxclubs an acht Standorten in Flüchtlingsheimen vom Staat bezahlt arbeiten. Dies wird erst im Nachhinein bekannt und dem Innenministerium fällt dazu nichts Besseres ein, als das eigene Vorgehen gegen die Osmanen Germania zu loben. In welcher Welt lebt Innenminister Strobl? Er bekommt es ja im Unterschied zu seinem hessischen Kollegen noch nicht einmal hin, den Boxclub vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Die FDP fordert dies schon lange. Seit Jahren weisen wir die Landesregierung auch auf die Gefährlichkeit der Osmanen Germania und ihres aus Ankara gesteuerten Netzwerkes hin.

Innenminister Strobl muss nun Antwort stehen: Was haben die Osmanen konkret in den Flüchtlingsunterkünften gemacht? Konnten sie Mitglieder rekrutieren, zu Straftaten anstiften und gegen unsere Gesellschaft und Kurden hetzen? Und natürlich auch, ob bei einer Beobachtung der Osmanen Germania durch das Landesamt für Verfassungsschutz der Einsatz in Flüchtlingsunterkünften hätte verhindert werden können.

Mit Blick auf die innere Sicherheit fragt sich zudem, wenn die Landesregierung noch nicht einmal weiß, wer die Flüchtlingsunterkünfte bewacht, wer glaubt ihr dann, dass sie weiß, was drinnen passiert?“

In der heutigen Pressemitteilung des Innenministeriums „Prozessauftakt gegen Osmanen – Vorwürfe gegen Innenministerium nicht haltbar!“ reagiert Innenminister Strobl auf die Kritik der FDP, Innenminister Strobl versage bei der Überwachung des Osmanen Germania Boxclubs. Die Vorwürfe sind nach Ansicht Strobls „fern jeder sicherheitspolitischen Sachkenntnis.“ Anders als in Hessen habe der baden-württembergische Verfassungsschutz keine Kompetenzen bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. Dazu sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Die FDP will den Osmanen Germania Boxclub nicht wegen seiner typischen Rockerkriminalität vom Verfassungsschutz beobachten lassen, diese gehört in die Hände der Polizei. Die Spur der Osmanen Germania führt jedoch zum türkischen Präsidenten Erdogan. Recherchen von Journalisten zeigen seit langem, dass es ein Beziehungsgeflecht zwischen dem Osmanen Germania Boxclub, dem Erdogan-Lobbyverein Union der Europäisch-Türkischen Demokraten (UETD), dem türkischen Geheimdienst und der quasi-staatlichen türkischen Stelle auf deutschem Boden, der DITIB, gibt. Dieses Netzwerk soll die türkischstämmige Bevölkerung in Deutschland für Erdogans türkisch-nationalistische und demokratiefeindlichen Ziele manipulieren. Deshalb ist der Verfassungsschutz gefordert.

Innenminister Strobl jedoch ordnet den Osmanen Germania Boxclub ausschließlich der Organisierten Kriminalität zu, um Erdogan zu schützen und Bundeskanzlerin Merkel bei ihrem Flüchtlingsdeal zu helfen.“

Zur Meldung, Innenminister Strobl wolle konsequent gegen Straftaten im Rahmen des in Baden-Württemberg ausgetragenen Konflikts zwischen Türken und Kurden vorgehen, sagte der rechtspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Nico Weinmann:

„Das von Innenminister Strobl angekündigte konsequente Auftreten der Polizei im in Deutschland ausgetragenen Konflikt zwischen Türken und Kurden reicht bei weitem nicht aus, um den Frieden in der Gesellschaft sicherzustellen. Man müsste den Fokus auch auf die Hetzer im Hintergrund richten. Die Landesregierung hat aber offensichtlich kein Interesse, gegen die den nationalistischen Kurs Erdogans unterstützenden Organisationen wie die U.E.T.D und DITIB vorzugehen. Lieber kooperiert sie mit der für den Syrienkrieg der Türkei werbenden DITIB und erweist so der Integration einen Bärendienst.“

Zur Meldung, die SPD drohe mit einem Untersuchungsausschuss im Zusammenhang mit der Affäre um die Pressemitteilung des Innenministers zum Einsatz verdeckter Kräfte in Sigmaringen, sagte der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Bisher hat Innenminister Strobl nicht den Eindruck gemacht, als wolle er auf die Vorwürfe aus den Reihen von Polizei, Polizeigewerkschaften und Opposition konkret eingehen. Bewusst übt er sich in wolkigen Darstellungen, beantwortet die zentralen Fragen aber nicht. Die FDP hat deshalb schon gestern keine der Opposition möglichen Maßnahmen zur Aufklärung des Sachverhalts ausgeschlossen. In Betracht kommt damit natürlich auch die Aufklärung mittels eines Untersuchungsausschusses.“

Zum angekündigten Ausscheiden des Staatssekretärs Martin Jäger aus dem baden-württembergischen Innenministerium sagt der Vorsitzende der FDP/DVP Fraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke:

„Offensichtlich ist Jäger die fehlende Professionalität seines Ministers leid und so flüchtet er nach kurzer Zeit bereits wieder aus dem Strobl-Ministerium. Vermutlich fürchtet er, Strobl würde ‚Prinzenpark-Gate‘ nicht überstehen und setzt sich ab zurück nach Berlin, bevor er von Thomas Strobl mitgerissen wird. Der Abgang dürfte auch ein Eingeständnis sein, dass das Ministerium bei der Polizeireform und im derzeitigen Kommunikationsdesaster versagt hat.“