Pressemitteilung

21.Juli 2017

Bullinger: Die Tierhalter auf dem Land brauchen den Wolf nicht

In der gestrigen Beratung des Landtags über den Antrag der FDP-Fraktion, „Wolfsmanagement in Baden-Württemberg“ (Drucksache 16/787, siehe Anhang), erklärte der Sprecher für ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Dr. Friedrich Bullinger: „Wir brauchen hierzulande weder Wolfspanik noch Wolfsromantik. Die zentrale Frage ist, bietet die Rückkehr des Wolfes für unsere Kulturlandschaften einen Mehrwert oder führt sie zum Rückzug der ökologisch wichtigen Weidetierhaltung aus der Fläche.“ Bullinger begrüßte daher, dass die Ausschüsse für Umwelt und für Ländlichen Raum sich darauf verständigt haben, am 26. Oktober 2016 gemeinsam eine öffentliche Expertenanhörung durchzuführen.

Wie die Landesregierung in ihrer Antwort auf den Antrag der FDP-Fraktion bestätigte wurden in Frankreich allein im Jahr 2015 insgesamt 8935 entschädigungspflichtige Nutztierrisse auf den Wolf zurückgeführt. „Für Nicht-Betroffene ist es leicht, den Wolf herbeizusehnen. Für die Betroffenen im ländlichen Raum, für die Halter von Rindern, Schafen oder Ziegen wäre die Rückkehr des Wolfes sehr, sehr schwierig“, sagte Bullinger, der sich anschließend ausdrücklich zur kritischen „Positionierung zu Luchs und Wolf“ des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes bekannte.

Ein Wolfsrudel benötige im Schnitt ein Streifgebiet von 200 bis 300 Quadratkilometern, erläuterte Bullinger. „Wir müssen deshalb schon fragen, ob Baden-Württemberg mit seiner hohen Bevölkerungs- und Siedlungsdichte, mit seiner Verkehrsdichte, mit 7,5 Millionen Kraftfahrzeugen und vor allem mit seiner Weidetierhaltung überhaupt den nötigen Raum bietet, den dieses zugegebenermaßen faszinierende Raubtier benötigt. In jedem Fall müssen wir uns vorbereiten. Reden müssen wir sowohl über die Bezuschussung von Präventionsmaßnahmen und Entschädigungen als auch über ein praktikables Populationsmanagement.“

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