Pressemitteilung

19.März 2007

Bullinger: Unterrichtsversorgung im ländlichen Raum verbessern

Landkreise Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Ostalb dürfen nicht benachteiligt sein – Der stellvertretende Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Friedrich Bullinger, fordert die Landesregierung auf, ihre Anstrengungen zur Verbesserung der Lehrerversorgung im ländlichen Raum zu verstärken. Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten aus dem Wahlkreis Schwäbisch Hall zur Unterrichtsversor-gung an Gymnasien in den Landkreisen Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Ostalb-kreis hervorgeht (Drucksache 14/850), war die Lehrerzuweisung an die 23 Gymnasien in den genannten Landkreisen zum Schuljahresbeginn aus Sicht der Landesregierung zwar „zufriedenstellend“ – jedoch räumt das Kultusministerium ein: „An einzelnen Standorten gab es Engpässe, die auf strukturelle Ungleichgewichte zurückzuühren sind.“

Nach Mitteilung der Landesregierung ist es „insbesondere an den peripheren, schwer zu versorgenden Standorten eine große Herausforderung, die Ausfälle von Lehrkräften durch geeignete Vertretungskräfte auszugleichen“. Weiter heißt es: „Wie in allen anderen Lebensbereichen auch werden in der Lehrereinstellung die Zentren Baden-Württembergs von den Bewerberinnen und Bewerbern eher als mögliche Einsatzbezirke gesehen als Standorte im ländlichen Raum.“ Diesem Zustand gelte es entgegenzuwirken, so Bullinger. Aus der Antwort der Landesregierung geht weiter hervor, dass bereits verschiedene Versuche unternommen werden, dem beschriebenen Problem zu begegnen. Genannt werden die Information der Lehramtsanwärter über die ausgezeichneten Einstellungschancen im ländlichen Raum, die Einbeziehung von Schulen im ländlichen Raum in die Lehrerausbildung, das schulbezogene Ausschreibungsverfahren, die Einrichtung einer vorgezogenen Sondertranche für peripher gelegene Schulen noch vor dem Hauptausschreibungsverfahren sowie die prioritäre Behandlung von Versetzungsanträgen in den ländlichen Raum. Bullinger: „Diese Anstrengungen sind zu begrüßen, reichen aber nicht aus.“ Das zeigten die ebenfalls aus der Antwort der Landesregierung hervorgehenden Referendarszahlen. Während 2006 im Regierungsbezirk Stuttgart insgesamt 385 angehende Lehrer ihr Referendariat absolvierten, sind für die Landkreise Hohenlohe, Schwäbisch Hall und Ostalbkreis lediglich 27 Referendare verzeichnet. Bullinger: „Hier offenbart sich ein klares Stadt-Land-Gefälle, das nicht hingenommen werden kann. Es müssen deutliche Anreize gesetzt werden, um junge Lehrer zu einer Bewerbung in ländlichen Gebieten zu motivieren. Um die Lehrerversorgung auch kurzfristig sicherzustellen, sollten darüber hinaus in Mangelfächern wie Kunst, Musik und Sport im Bedarfsfall auch Realschullehrer eingesetzt werden können.“

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