Pressemitteilung

05.Juli 2021 - Schienenverkehr

Jung: Bei Zügen auch an Brennstoffzelle denken

Rasche Reaktivierung von Bahnstrecken wichtiger als langwieriger Bau von Oberleitungen.


Zur Aussage von Verkehrsminister Hermann, der Einsatz von Dieselloks solle bald der Vergangenheit angehören und batterieelektrische Züge seien eine Option, sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP/DVP Fraktion, Dr. Christian Jung:

„Ich freue mich, dass Minister Winfried Hermann sich meiner Forderung anschließt, bei Streckenreaktivierungen möglichst auf den kosten- und zeitaufwändigen Bau von Oberleitungen zu verzichten. Ich hatte schon Mitte Juni 2021 in einer Stellungnahme zur Reaktivierung der Bahnstrecke von Ludwigsburg über Möglingen nach Markgröningen (Landkreis Ludwigsburg) bereits darauf hingewiesen, dass den Menschen, die händeringend auf die Inbetriebnahme der Bahnstrecke warten, nicht damit gedient ist, erst mit langen zeitlichen Verzögerungen eine Oberleitung an das vorhandene Gleis zu bauen.

Überrascht bin ich indes, dass der Minister – wie auch schon im Automobilbereich – ausschließlich an batterieelektrische Antriebe denkt und moderne Techniken wie die Brennstoffzelle offenbar komplett ausblendet. Dabei macht uns unser Nachbarland Hessen gerade vor, wie es geht. Dort werden ab Ende 2022 im Rhein-Main-Verkehrsverbund 27 wasserstoffgetriebene Triebzüge vom Typ Coradia iLint des Herstellers Alstom in Betrieb gehen.

 

Anders als die von Minister Hermann gepriesenen Batteriezüge sind diese Züge auch nicht darauf angewiesen, zwischendurch auf Bahnstrom zum Laden der Akkus zugreifen zu müssen. Vielmehr können diese Züge mit einer Tankfüllung bis zu 1.000 Kilometer weit fahren. Für mich ist ganz klar der Brennstoffzellen-Zug der Top-Favorit.“