Pressemitteilung

06.März 2013

Kern: FDP will „Realschule plus“

Der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern, sagte in einer Aktuellen Debatte des Landtags zur Zukunft der Realschule: „Anstatt die Realschule durch die einseitige Bevorzugung der Gemeinschaftsschule ins Abseits zu drängen, sollte Grün-Rot den Widerstand gegen die „Realschule plus“ beenden. Den Antrag der Mannheimer Feudenheim-Realschule auf ein zusätzliches Schuljahr im Anschluss an die Mittlere Reife hat die Schulverwaltung abgelehnt. Ziel dieses von Eltern, Lehrern und Schulleitung unterstützten Modells ist es, den Absolventinnen und Absolventen der Realschule das nötige Rüstzeug für den Wechsel auf das allgemeinbildende Gymnasium mitzugeben. Schwerpunkte in diesem Zusatzjahr sind die Kernfächer Mathematik, Englisch und Deutsch. Da im Feudenheimer Fall das allgemeinbildende Gymnasium in unmittelbarer Nähe liegt, können die Schüler vor Ort bleiben. Eine individuelle Förderung ist besser möglich, da die Schüler den Lehrkräften bekannt sind. Und auch der Wechsel in umgekehrter Reihenfolge vom Gymnasium auf die Realschule plus in der Unter- und Mittelstufe ist unproblematischer, weil eine Perspektive vor Ort für die allgemeine Hochschulreife vorhanden ist.“

Die FDP-Landtagsfraktion sieht laut Timm Kern im Konzept der „Realschule plus“ eine sinnvolle, praxisnahe und zugleich sehr kostengünstige Möglichkeit, die Durchlässigkeit unseres Bildungswesens deutlich zu erhöhen. Dies gelte vor allem deshalb, weil der Ausbau der beruflichen Gymnasien noch lange nicht ausreichend sei. „Die Gerechtigkeit eines Schulwesens zeigt sich gerade an seiner Durchlässigkeit. Die Realschule ist der Garant der Durchlässigkeit in unserem Bildungswesen. Eine unideologische, praxisnahe Fortentwicklung unserer Realschulen wie in Mannheim-Feudenheim angedacht, würde vor allen Dingen sicherstellen, dass das Prinzip „Kein Abschluss ohne Anschluss” kein Papiertiger ist, sondern in der Praxis auch mit Leben gefüllt wird. Der Übergang von der Realschule plus auf allgemeinbildende Gymnasien wäre erheblich vereinfacht, und es würden sich mehr Bildungschancen eröffnen. Die „Realschule plus“ wäre nur eine kleine Stellschraube im bestehenden Schulsystem, sie hätte aber enorme Vorteile für unsere Schülerschaft.“

Kern forderte die grün-rote Landesregierung ausdrücklich auf, nicht nur den Weg für die „Realschule plus“ in Mannheim-Feudenheim frei zu machen, sondern allen Realschulen in Baden-Württemberg die Möglichkeit einzuräumen, sich fortzuentwickeln. „Geben Sie Schulgestaltungsfreiheit und ermöglichen Sie allen Realschulen, die dies wünschen, sich zu „Realschulen plus“ weiterzuentwickeln. Und vergessen Sie nicht, diese Schulart wie alle anderen Schularten auch, auskömmlich mit den Ressourcen auszustatten, die sie brauchen, um weiterhin sehr gute Ergebnisse erzielen zu können.“

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