Pressemitteilung

21.Juni 2017

Kern: Oberstufen an Gemeinschaftsschulen schwächen berufliche Schulen

Anlässlich einer Landtagsdebatte zu Anträgen der Fraktionen von SPD und FDP forderte der bildungspolitische Sprecher, Dr. Timm Kern, auf die Einrichtung von gymnasialen Oberstufen an den Gemeinschaftsschulen zu verzichten und stattdessen die Beruflichen Gymnasien zu stärken.

„Die grün-schwarze Koalition ist bisher die Antwort schuldig geblieben, welche Verbesserungen sie sich für unser Bildungswesen von den Gemeinschaftsschul-Oberstufen verspricht. Im Koalitionsvertrag finden sich denn auch nur quantitative Bestimmungen für die Einrichtung von Oberstufen. Dazu zählt neben der erforderlichen Mindestzahl von 60 Schülern auch die Bestimmung, dass bei der Berechnung der Mindestschülerzahl ‚auch die zugangsberechtigten Schülerinnen und Schüler benachbarter Schulen berücksichtigt‘ werden sollten. Außerdem schreiben die Koalitionspartner, sie gingen davon aus, ‚dass bis zum Ende dieser Legislaturperiode an nicht mehr als 10 Standorten Schülerinnen und Schüler an den Oberstufen der Gemeinschaftsschule unterrichtet werden.‘ Mittlerweile streiten sich Grüne und CDU sogar darüber, ob der letzte Satz als Obergrenze oder als Prognose verstanden werden soll.“

Die FDP-Fraktion trete, so Kern, mit ihrem Antrag für einen Verzicht auf die Oberstufen ein, um eine weitere Unruhe im baden-württembergischen Schulsystem zu vermeiden: „Kerngedanke unseres Impulspapiers für einen stabilen Schulfrieden aus dem Jahr 2014 war, verlässliche Bedingungen für unser Schulwesen zu schaffen. Das ist nach Auffassung von uns Freien Demokraten Voraussetzung dafür, dass in unseren Schulen gute Arbeit geleistet werden kann. Deshalb war auch eine Forderung des Impulspapiers der Verzicht auf die Gemeinschaftsschul-Oberstufen. Diese binden nicht nur zusätzliche Mittel, die anderenorts im Bildungsbereich dringend gebraucht würden, sondern sie machen auch den Beruflichen Gymnasien sinnlos Konkurrenz. Seit Jahren führen die Beruflichen Gymnasien mit beachtlichem Erfolg Schülerinnen und Schüler mit Mittlerer Reife zum Abitur. Deshalb sollte sichergestellt werden, dass jedem Bewerber bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen ein Platz an den Beruflichen Gymnasien zur Verfügung steht – wenn möglich, in der gewünschten Fachrichtung. Damit eröffnen wir jungen Menschen tatsächlich mehr Chancen, als wenn ein weiteres Mal am Schulsystem herumlaboriert werden soll.“

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