Pressemitteilung

15.Februar 2021 - Schule
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Kern: Plädieren für einen Schulfrieden in der G8-/G9-Frage

Dr. Timm Kern

FDP/DVP Fraktion fordert dazu auf, zügig eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 möglich zu machen.

Zur Umfrage der Arbeitsgemeinschaften der gymnasialen Elternbeiräte (ARGE), wonach fast 18 000 der allesamt angeschriebenen Eltern mit einem Kind an einem Gymnasium mehr als 89 Prozent „einen klaren bis sehr deutlichen Wunsch“ nach G9 geäußert hätten, sowie zur Forderung des Philologenverbands nach einer sofortigen Umstellung der Klassenstufen 5 bis 10 an den Gymnasien von G8 auf G9 unter Beibehaltung einer G8-Wahlmöglichkeit, sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Timm Kern:

„Der Philologenverband trifft mit seinem Vorschlag ins Schwarze. Sie stellt sich angesichts der Herausforderungen der Corona-Pandemie mit besonderer Dringlichkeit, ist aber eigentlich schon lange überfällig: die Möglichkeit, einen neunjährigen Bildungsgang am allgemeinbildenden Gymnasium wählen zu können. Bereits im Jahr 2013 sprach sich die FDP/DVP-Landtagsfraktion für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 aus. Die damalige grün-rote Landesregierung hatte mit der Möglichkeit, dass ein Gymnasium pro Landkreis zu G9 zurückkehrt, eine Situation geschaffen, die massive Gerechtigkeitsfragen aufwirft. Die derzeitige grün-schwarze Landesregierung hat diesen sogenannten ‚Schulversuch G9‘ verlängert – aus unserer Sicht die schlechteste der möglichen Alternativen. Die CDU-Kultusministerin konnte sich nicht gegen den grünen Koalitionspartner durchsetzen, der allein auf den Ausbau der Gemeinschaftsschul-Oberstufen setzt und deshalb eine G8-/G9-Wahlfreiheit fürchtet. Während andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen die Umstellung hinbekamen, musste hierzulande der Philologenverband die Arbeit der Landesregierung machen, indem er ein Konzept für eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 vorlegte. Die FDP/DVP Fraktion hält dieses Konzept für vielversprechend. Gleichzeitig treten wir im Sinne gleicher Bedingungen für G8 und G9 dafür ein, den Gymnasien auch für G 8-Klassenzüge auf Wunsch zusätzliche Lehrerwochenstunden bis zur selben Höhe wie für G 9-Klassenzüge zuzuweisen – und dafür, bei einer Umstellung auch die Beruflichen Gymnasien gleichermaßen zu berücksichtigen, die mit ihrem dreijährigen Bildungsangang im Anschluss an die Mittlere Reife ebenfalls eine bewährte neunjährige Alternative bilden. Dies könnte eine Basis für einen Schulfrieden in der G8-/G9-Frage sein, der angesichts des Elternvotums in der ARGE-Umfrage dringend geboten erscheint und zu dem sich auch Grüne, CDU und SPD zügig durchringen sollten.“