Pressemitteilung

12.Oktober 2008

Noll: Ärzte in Baden-Württemberg profitieren nicht von Vergütungserhöhung

Nur 1,5 Prozent der Erhöhung von 2,7 Milliarden Euro fließen nach Baden-Württemberg – „Von der Erhöhung der Ärztevergütungen um 2,7 Milliarden Euro wird die Ärzteschaft in Baden-Württemberg so gut wie nicht profitieren“, sagte der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion Dr. Ulrich Noll, heute in Stuttgart. Nur 1,5 Prozent der Mittel würden nach ersten Berechnungen nach Baden-Württemberg fließen. Damit schneide die baden-württembergische Ärzteschaft im Vergleich aller Länder am schlechtesten ab. Niedersachen erhielte beispielsweise 14,2 Prozent der Mittel, Thüringen sogar 21,6 Prozent, Bayern immerhin noch 6,8 Prozent. „Dies ist die nächste Ohrfeige für das baden-württembergische Gesundheitswesen“, ärgert sich Noll.

„Erneut sind die Menschen in Baden-Württemberg die großen Verlierer der Berliner Gesund-heitspolitik“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion. Nach den Worten von Noll wird die vereinbare Erhöhung des Honorarvolumens um 2,7 Milliarden Euro zu einem großen Teil von den Versicherten und Arbeitgebern Baden-Württembergs mitfinanziert. Der Anteil von 1,5 Prozent, der ins Land zurückfließt, sei so gering, dass es für die ba-den-württembergischen Ärzte praktisch zu einer Nullrunde komme. „Für die Gesundheitsversorgung im Land ergibt sich also nicht nur ein Nullsummenspiel, sondern ein Minusgeschäft“, so Noll. Damit lasse sich weder die Unterfinanzierung stoppen, noch die Inflation ausgleichen und schon gar nicht die Patientenversorgung verbessern. Derart schlechte Honorare würden den Ärztemangel weiter verstärken. Ende August hatte eine zufriedene Bundesgesundheitsministerin Schmidt verkündet, der Streit um die Ärztehonorare sei beigelegt.

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