Pressemitteilung

29.Januar 2012 - Schule
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Rülke und Kern: Grün-Rot verweigert sich Schulen in freier Trägerschaft

Regierungsfraktionen lehnen auch FDP-Anträge bei Kultur und Wissenschaft ab – Der Vorsitzende der FDP/DVP-Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich Rülke, und der bildungs-, wissenschafts- und kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Timm Kern, kritisieren von der grün-roten Mehrheit gefasste Beschlüsse des Finanzausschusses in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur:

„Dass der Finanzausschuss den Antrag der FDP abgelehnt hat, sich mit den Privatschulver-bänden zusammenzusetzen und einen verbindlichen Stufenplan zum Erreichen der 80 Prozent-Zielmarke bei der Privatschulförderung zu erarbeiten, ist eine schlechte Nachricht an die Schulen in freier Trägerschaft. Die grün-rote Landesregierung scheut offenbar jegliche Form von Verbindlichkeit in dieser Frage.“ Das sei nach Auffassung von Rülke und Kern umso erstaunlicher, als der FDP-Antrag lediglich einen einstimmig gefassten Beschluss des Land-tags vom Januar 2011 nochmals zur Abstimmung stellte. Auf Antrag von CDU und FDP war seinerzeit die Landesregierung ersucht worden, einen Stufenplan bis Ende des Jahres 2011 vorzulegen. Nachdem dies unterblieben war, sollte nun der Landesregierung mit dem erneuten Antrag Fristverlängerung bis Ende 2012 eingeräumt werden. „Im Bemühen um eine verbesserte Privatschulförderung waren wir schon einmal deutlich weiter als jetzt unter Grün-Rot“, so das Fazit der beiden FDP-Abgeordneten.Rülke und Kern bedauerten darüber hinaus, dass der Finanzausschuss den Antrag der FDP auf Konkretisierung der Förderbedingungen eines neu eingerichteten und fünf Millionen Euro umfassenden Kunstfonds abgelehnt hatte. „Wir Liberalen unterstützen die zusätzlichen fünf Millionen für Kunst und Kultur. Zugleich sollte aber die Verwendung öffentlicher Gelder transparent und nachvollziehbar erfolgen. Und es ist ein Gebot der Fairness gegenüber den Kunst- und Kulturschaffenden, wenn Förderprogramme öffentlich ausgeschrieben und mit ebenso klaren wie eindeutig gefassten Regeln der Förderung versehen sind. Einen Kunstfonds als Schatulle, aus der der Staatssekretär nach eigenem Gutdünken Wohltaten verteilt, lehnen wir Liberalen ab!“ Die FDP hatte vorgeschlagen, aus den Mitteln des Kulturfonds einerseits ein Förderprogramm für die kulturelle Bildung, insbesondere für die Kooperation von Kunst- und Kulturschaffenden mit Schulen, und andererseits einen Wettbewerb zur Prämierung von innovativen und interkulturell ausgerichteten Projekten zu finanzieren. Zudem sollte ein Teil der Mittel nach dem Vorschlag der FDP für die Einrichtung eines Kompetenzzentrums zur Provenienzforschung verwendet werden. „Um enteignetes Kulturgut und seine ursprünglichen Eigentümer ausfindig zu machen, bedarf es neben sorgfältiger Forschung vor allem auch einer guten Zusammenarbeit und Vernetzung der Wissensträger insbesondere in den Museen, Archiven und Bibliotheken“, so Rülke und Kern.Bedauerlich sei schließlich auch die Ablehnung des FDP-Antrags zur Beteiligung des Landes an der Förderung der Empirischen Bildungsforschung, deren Arbeit bisher hauptsächlich aus Bundesmitteln finanziert wird. Rülke und Kern sagten dazu: „Die Empirische Bildungsforschung überprüft auf der Basis von Daten und mithilfe von wissenschaftlichen Methoden, an welchen Stellen beispielsweise ein Bildungssystem erfolgreich ist und an welchen nicht. Damit gibt diese Forschungsrichtung wertvolle und fundierte Hinweise für Qualitätsverbesserungen und bringt Licht ins Dunkel einer häufig ideologisch geführten Diskussion über bildungspolitische Fragestellungen. Da es sich bei der Empirischen Bildungsforschung um eine junge, im Aufbau begriffene Forschungsrichtung handelt, halten wir Liberalen eine verbesserte Ressourcenausstattung für notwendig.“